Albtraumflüstern
- Asja
- 13. Juni 2007
- 1 Min. Lesezeit
Wenn die schwarze Nacht regiert,
Morpheus’ Arm dich wärmend hält
und Traumes Lust den Wunsch gebiert,
zieh ich, mein Kind, durch deine Welt.
Voll tiefer Wonne schleich ich mich in deinen Kopf, in Traumes Land, mein Schritt gleicht feinem Nadelstich, flecht um dich mein schwarzes Band.
Greife deine süßen Traumesfetzen, schlaf mein Kind, du spürst es kaum. Verwebe mich in dunklen Netzen mit dir und deinem schönen Traum.
Liebes Kind, lass Dich ganz fallen, keine Angst, du wirst nichts fühlen, wenn sich meine schwarzen Krallen, in deinen zarten Traumleib wühlen.
Wehr Dich nicht, bleib ganz ruhig liegen. Gekommen ist nun deine Stund' auf meinem Rücken fortzufliegen, zu deiner Seele Grabes Grund.
Ich bin gekommen, dich zu retten, auch wenn du mir das nicht glaubst, will dich befreien von deinen Ketten, durch die du deine Freiheit raubst.
Komm, mein liebes Kind, und folge mir: du weißt, du kannst nicht widerstehen, wir beide wissen um der Sehnsucht Gier in deiner Seele schwarzes Loch zu sehen.
Fliege dich durch Seeles Schwärze, kannst du Angstes Atem spüren? Führe dich durch Herzens Schmerze, ach, Kind, lass dich von mir verführen!
Komm, mein Engel, gib dich hin, lausche meinem zarten Flehen: „Gegenwehr hat keinen Sinn! Willst du nicht endlich mit mir gehen?“
Irgendwann, ich kenne diesen alten Reigen, fällst du leise seufzend auf die Knie, beginnst mit mir dorthin hinabzusteigen, wo mancher tonlos schon um Hilfe schrie.
Wenn Nachtes Mächte stumm regieren, und ich durch deine Träume schreite, beginnst du manchmal leicht zu frieren, während ich dir deinen Weg bereite.
Und wenn des Morgens Kuss dich rührt, sei dir sicher, liebes Kind der Nacht, hab ich dich in dein Innerstes geführt, wo dein eig'ner Dämon jauchzend lacht.
© 2007
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