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Papier ist geduldig

  • Autorenbild: Asja
    Asja
  • 8. Aug. 2007
  • 2 Min. Lesezeit

Es fließt aus mir und dringt durch jede Pore. Ich habe das Bedürfnis zu schreiben, schreiben, schreiben und mich wie ein nie enden wollender Fluss meines Seins, der sich aus meinem Kopf und meinem Bauch, durch meine Finger auf das Papier zu ergießen.


„Papier ist geduldig!“, sagen die Menschen und machen eine abwertende Handbewegung. Papier ist zum Glück geduldig!! Niemand ist so geduldig, wie Papier! Das ist gut so. Wohin sonst mit all dem, was in die Dir ist und wie ein Vulkan brodelt? Wohin mit Deinen Tränen, wenn keine Hand da ist, die sie trocknet? Wohin mit all Deinen Zweifeln, die an Dir nagen und Dich um den Schlaf bringen? Wohin damit, wenn nicht zu Papier gebracht?


Ich liebe Papier.


Papier riecht. Ich liebe es, Papier zu riechen. Wenn ich mir ein neues Buch kaufe, muss ich zwanghaft seinen Geruch in mir aufnehmen. Taschenbücher riechen anders als gebundene Bücher. Die Bücher verschiedener Verlage riechen unterschiedlich. Nichts geht über den Geruch von Papier.


Papier klingt. Es raschelt, wenn Du es in den Händen hältst. Es klingt, wenn es reißt. Es klingt, wenn Du es aufeinander schlägst oder wenn Du es faltest.


Papier lebt auf durch das, was Du auf ihm niederschreibst. Es ist egal, ob das, was Du schreibst Pulitzerpreis-verdächtig ist oder nicht. Papier ist geduldig und nimmt jedes Wort, das Du zu sagen hast, auf sich.


Wenn Du Deine Sorgen auf ein Blatt Papier schreibst und dieses zu einem kleinen Flugzeug faltest, kannst Du es vom Dach eines Hochhaus werfen und sehen, wie der Wind Deine Sorgen davon trägt. Und wer weiß? Vielleicht findet irgendwo jemand dieses Papierflugzeug, faltet es auseinander und liest, was Du geschrieben hast? Vielleicht ist das seine Rettung, weil er sieht, dass er nicht der einzige Mensch auf dieser Erde ist, der diese Sorgen hat.


Gut, dass Papier geduldig ist.

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