Schlagartig
- Asja
- 28. Dez. 2023
- 1 Min. Lesezeit
Sehnsüchtig schaue ich
einen Blick erhaschen wollend
auf das
was ich mal mein Leben nannte
über Nacht um Jahre gealtert
von jetzt auf gleich
übergangslos in ein neues Ich
neben den anderen stehend
erlebe ich mich als herauskatapultiert
nicht mehr zugehörig
unverstanden
seltsam
anstrengend
dünnhäutig
voller Selbstmitleid
und von mir selbst am meisten genervt
fühlt sich keine Bewegung
die ich mache
noch an wie zuvor
aber egal wie oft ich es versuche
bin ich weder Willens
noch in der Lage
mich an diesen Zustand zu gewöhnen
Genesungstrotz las ich irgendwo
das gefiel mir
jedes Zwicken
jedes Kribbeln
jeder Versprecher
macht Angst
vor dem nächsten Schlag
der Zwang in meinem Kopf
die Dinge loszulassen
alles gehen zu lassen
mich nicht selbst verantwortlich zu machen
für das
was passiert ist
dem Gefühl zu entrinnen
etwas übersehen zu haben
alles richtig machen zu wollen
mir selbst und dem Leben zu vertrauen
und jedes Mal wieder daran zu scheitern
schaue ich in die Ferne
atme ein und aus
Genesungstrotz
immer wieder auf der Suche nach
einer besseren Lösung
einem anderen Ansatz
dem Sinn
unterstrichen von meinen Tränen
und verstohlenen Blicken anderer
oder aufmunternden Worten
Zeugnis unser aller Hilflosigkeit
angesichts dessen, wie ich mich selbst sehe
und immer dieser leichte Schwindel
der mich jeden Tag begleitet
genau so wie die Sehnsucht
nach einem einem anderen Leben
oder wahlweise dem Tod
macht mir Angst
und den anderen auch
zucke ich die Schultern
und habe keine Lösung
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