Strebe nach dem, was sinnvoll ist - nicht was vorteilhaft ist
- 7. Nov. 2023
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Aktualisiert: 23. Nov. 2023
Eine recht einfache Kernaussage Petersons, die sich mit der anderer Philosophien deckt, könnte im Falle dieser Regel lauten: Altruismus ist dem Hedonismus vorzuziehen.

Peterson stellt die These auf, dass Leben Leiden ist und gibt auf die Frage, was wir dem Leiden entgegensetzen können, eine Antwort, die vielen Menschen als einfach erscheint: vergnüge dich im Hier und Jetzt, indem du deinen Impulsen nachgibst. Er nennt diese Verhalten Zweckmäßigkeit. Dazu gehört für ihn auch zu lügen, zu betrügen, zu stehlen und zu manipulieren.
Laut seiner Aussage gibt es jedoch auch eine Alternative, die mächtiger ist: wir verzichten im Hier und Jetzt auf Belohnung, um in Zukunft bessere Belohnungen zu erhalten. Peterson verdeutlicht seine Aussage mit dem Vergleich zwischen Opferbereitschaft und Arbeit, was er beides als einzigartig menschlich bezeichnet. Bei beiden gehe es darum, jetzt zu opfern, um später zu gewinnen. (Belohnungsaufschub)
Schon unsere Vorfahren waren sich dessen zwar nicht bewusst, handelten aber dennoch auf diese Weise, da sie die Zukunft als Gott personifizierten, der ihnen Opfer und Wohlverhalten abverlangte. Sich Gedanken darüber zu machen, wie man Gott zufriedenstellen könnte, bedeutete, sich Gedanken über seine eigene Zukunft zu machen und an ihr zu arbeiten. So lernten uns Vorfahren ihre Impulse zu kontrollieren.
Das Christentum, betont er, sei zwar auch nicht unproblematisch, man müsse es aber in Relation zu dem großen Nutzen sehen, den es den Menschen dereinst brachte: die christliche Gesellschaft war weit weniger barbarisch als die heidnische und römische, die ihr vorausging. Die christliche Lehre schaffte es, die Quelle des Bösen zu besiegen, indem sie den Menschen davon überzeugte, dass alle Seelen vor Gott gleich(wertig) sind. Wenn nun die schlimmste Sünde darin besteht, andere zu quälen (was uns durchaus bewusst ist, weil wir um unsere eigene Verletzbarkeit wissen), nur um des verursachten Leidens willen, dann ist das Gute all das, was dem diametral entgegengesetzt ist. Das Gute ist also alles, was solche Dinge verhindert.
Aus diesen grundlegenden Annahmen zieht Peterson folgende moralische Ideen: Strebe aufwärts, sei aufmerksam. Bringe in Ordnung, was du in Ordnung bringen kannst. Sei nicht überheblich, indem du viel auf dein Wissen gibst. Strebe nach Demut, denn totalitärer Stolz äußert sich in Intoleranz, Unterdrückung, Folter und Tod. Werde dir deiner eigenen Unzulänglichkeit bewusst (deiner Feigheit, deiner Böswilligkeit, deines Grolls und deines Hasses) und lüge nicht. An die oberste Spitze der Wertehierarchie sollte man die Aufgabe setzen, Schmerzen und unnötiges Leid zu verhindern. Sinn entsteht lt. Peterson, sobald man mit einer guten Wertestruktur in die Welt hinausgeht. Für Peterson schlägt Sinn eindeutig die Zweckmäßigkeit und sagt er an einer Stelle des Buches dazu. „Sinn im Leben zu haben, ist besser, als zu bekommen, was man haben möchte, denn weder weiß man, was man wirklich haben möchte, noch was man wirklich braucht.“
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