Über die Hoffnung
- Asja
- 21. Sept. 2010
- 1 Min. Lesezeit
Die Kriegerin hat den Schmerz überlebt, der sie tötete. Sie hat stur einen Fuß vor den anderen gesetzt, als sie dürstend durch die Wüste der Tränen zog. Sie hat Gefährten am Wegesrand zurück lassen müssen, ob sie wollte oder nicht. Sie kämpfte mit den Dämonen, Tag und Nacht. Und sie schreitet immer noch Schritt für Schritt voran, jeden Tag.
Aber sie spürt, dass etwas nicht stimmt und versucht herauszufinden, was es ist. Dass ihr schon lange die alte Begeisterung für den Kampf fehlt, weiß sie und hat das Hadern aufgegeben. Dass die alte Leidenschaft, die sie dereinst erfüllte, nicht mehr in ihr brennt, hat sie angenommen. Dass der Himmel schweigt, macht sie nicht mehr stutzig. Jeden Tag tanzt sie am Rande der Klippe, erfüllt von der großen, schmerzenden Sehnsucht nach ihrer Heimat, wohl wissend dass ihre Aufgabe noch nicht beendet ist. Sie sieht die Warnzeichen wohl, die VaterMutter ihr senden, aber ignoriert sie trotzig. Der schwarze Engel kreuzte ihren Weg und seitdem sehnt sie sich nach der Illusion, die sie umgab.
Das einzige, was sie schleppend einen Fuß vor den anderen setzten lässt, ist die Hoffnung, dass sich irgendwann die Schleusen des Himmels öffnen und ihr die Offenbarung zuteil wird.
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